Fertighaus/Fertighausgeruch

Chloranisole in älteren Fertighäusern

Fertighaus / Fertighausgeruch

In Fertighäusern der Baujahre 1960 bis 1980 wurden seinerzeit modernste Produkte und Materialien eingesetzt, die nach heuteigen Wissenstand gesundheitsschädlich sind. Viele der Inhaltsstoffe sind seit Jahren verboten, sie sind in den Fertighäusern aus dieser Zeit aber immer noch vorhanden und gasen weiterhin in die Raumluft aus.
Bei diesen Stoffen handelt es sich neben Asbest und lungengängiger, künstlicher Mineralwolle, hauptsächlich um Formaldehyd und Holzschutzmittel sowie deren Zerfallsprodukt Chloranisol.

Fertighausgeruch - Chloranisole

Fertighäuser älterer Bauart besitzen häufig einen eigenen Geruch, der als „muffig-schimmelig“ oder "modriger Geruch" charakterisiert wird. Hierbei handelt es sich um Chloranisole. Sie entstehen als Zerfallsprodukt durch mikrobiellen Abbau des Holzschutzmittelwirkstoffs Pentachlorphenol (PCP). Es handelt sich hierbei um eine schwerflüchtige Verbindung, die sich vor allem an Textilien anhängt. Auch intensives Lüften reduziert den Geruch nicht.
Dieser typische Fertighausgeruch ist häufig so stark, obwohl von den Bewohnern nicht mehr wahrgenommen, dass er noch nach Tagen, sogar Wochen von anderen Personen an der Kleidung wahrgenommen wird. Dieser, oftmals penetrante Geruch, zieht nicht selten eine soziale Ausgrenzung nach sich.
Durch die Ähnlichkeit dieses Geruchs zum typischen Schimmelgeruch kann dazu eine Unsicherheit entstehen, ob nicht ein Schimmelpilzbefall des Gebäudes vorliegt.
Zur exakten Abklärung des Geruchs, auch und gerade zu Sanierungszwecken, bleibt nur die labortechnische Auswertung einer Raumluftprobenahme.